1 Einleitung
Im März 2025 hielten wir – Karin Rollett-Vlcek und Gerhard Vlcek – einen Vortrag zum Thema „Makromotive auch unter dem Mikroskop“ in der Mikroskopischen Gesellschaft in Wien. In diesem Vortrag zeigten wir Bilder von verschiedensten Makromotiven ergänzt durch mikroskopische Ansichten.
2 Orchideen und deren Samen
Die heimischen Orchideen zeigen ein sehr vielfältiges Aussehen, wodurch die verschiedenen Arten mehr oder weniger leicht zu unterscheiden sind. Die Farben und Formen der Blüten und Blütenstände ermöglichen dem interessierten Naturliebhaber, die einzelnen Arten zu bestimmen – bei einigen Arten ist es aber selbst für Spezialisten nicht so einfach. Uns hat interessiert, ob auch die Samen dieser Pflanzen unterschiedlich aussehen und das Aussehen „artspezifisch“ ist. Dazu haben wir von einigen Orchideenfreunden definitiv bestimmte Samen erhalten, die wir dann unter dem Mikroskop fotografiert haben.
Als Ergebnis unserer Vergleiche der verfügbaren Samen können wir feststellen, dass eine direkte Artbestimmung nicht möglich ist. Durch Vermessung der Samen und Vergleiche im gleichen Maßstab ist möglicherweise eine Eingrenzung auf die Gattung möglich.
3 Andere Blütenpflanzen und mikroskopische Querschnitte
Die ersten Blüten des neuen Jahres sind die Schneerosen und Schneeglöckchen. Für uns Makrofotografen alle Jahre wieder ein begehrtes Motiv, nach dem blütenlosen Winter. Als neugierige Mikroskopiker hat uns interessiert, wie denn die verschiedenen Stiele im Querschnitt aussehen. Die Herstellung der Blatt- und Blütenstiel-Querschnitte mit dem Mikrotom und die anschließende Färbung war nicht so einfach, wie ursprünglich erhofft. Im besonderen sind die Stiele von Schneeglöckchen, Leberblümchen und Alpenveilchen eine ganz besondere Herausforderung. Ohne entsprechende Einbettung in PEG oder Paraffin sind kaum vollständige Querschnitte möglich.
Die Leberblümchen gibt es in unterschiedlichen Farben – unter dem Mikroskop zeigt sich bei den Querschnitten der Blütenstiele und Blattstiele allerdings kein Unterschied. Je nach Alter der Blätter sind die Blattstiele innen hohl.
Das Europäische Alpenveilchen (Cyclamen purpurascens) ist im Vergleich zur letzten Orchidee im Jahr, der Herbst-Drehwurz (Spiranthes spiralis), eine sehr auffällige Blühpflanze. Die rosafarbigen Blüten sind am Waldboden sehr leicht zu entdecken. Die Herbst-Drehwurz wächst dagegen bevorzugt auf Trockenrasen und ist dort sehr unauffällig und in Österreich auch sehr selten. Es braucht schon etwas Geduld und Konzentration diese Orchidee an möglichen Standorten zu finden.