Silikate am Beispiel von 'Amphibolit'


Die Amphibolite gehören zu den Silikaten, welche die wichtigsten Bestandteile der Erdkruste sind. Die Silikate sind aber auch, wie aus den Gesteinsproben des Mondes. aus den Untersuchungen der Marssonden und aus den Steinmeteoriten bekannt, die Hauptbestandteile anderer fester Himmelskörper. Am Aufbau der Erdkruste machen sie, den Quarz mit eingeschlossen, ca. 95 % aus. Sie werden in 6 Gruppen unterteilt, und zwar die
• Nesosilikate oder Inselsilikate
• Sorosilikate oder Gruppensilikate
• Cyclosilikate oder Ringsilikate
• Inosilikate oder Kettensilikate
• Phyllosilikate oder Schichtsilikate
• Tektosilikate oder Fachwerkssilikate
Die Inosilikate sind Silikate mit SiO4-Tetraedern in unendlichen Ketten und Bandstrukturen, von denen es viele Typen gibt. Fast alle sind dadurch gekennzeichnet, dass auch in der Kristallentwicklung eine Richtung stark bevorzugt ist. Dadurch erscheinen die Kristalle nadelig oder langsäulig. Die Kohäsion ist in der Nadelrichtung (in Richtung der C-Achse) viel grösser, als senkrecht dazu.
Die Pyroxene und Amphibolite sind chemisch, strukturell, geometrisch und nach Art des Vorkommens nahe verwandt. Sie gehören zu den wichtigsten gesteinsbildenden Mineralien. Viele sind charakteristisch für magmatische Gesteine, andere für kristalline Schiefer, einige auch für Kontaktbildungen. Nur relativ selten finden sie sich als Kluft- und Drusenmineralien pneumatolytischer oder hydrothermaler Entstehung.
Als Hornblenden bezeichnet man Al203- und Fe2O3-haltige Amphibole. Die Hornblende (Gemeine Hornblende) hat ein- und aufgewachsene, meist kurzsäulige Kristalle mit durchwegs sechsseitigem Umriss, und ist scheinbar rhomboedrisch. Derb, in stängeligen, faserigen, seltener auch in körnigen Aggregaten ist sie glasglänzend, grün- bis rabenschwarz, und im Dünnschliff grün oder braun, selten grünblau. Die Auslöschungsschiefe kann oft zonar recht verschieden sein, 15° bis 18°. Wichtig ist jedenfalls ein hoher Gehalt an Tonerde, und ein kleinerer an Fe3+. Sie ist weit verbreitet und gemein. Sie ist ein wesentlicher Gemengeteil vieler magmatischer Gesteine, aber nicht in Meteoriten oder Hüttenprodukten. Als Unterarten werden unterschieden: 1. Edenit, 2. Gemeine Hornblende, 2.1 Pargasit, 2.2 Karinthin, 3. Basaltische Hornblende.
Das in der MGW am 22. und 29.11.05 geschliffene Material stammt aus dem Bachbett des Fischerbaches, welcher vom Hühnereck (2.035 m) über die Westflanke fliesst und in der Ortschaft Donnersbachwald (A / Stmk.) in den Donnersbach mündet. Es handelt sich dabei um Hornblenden führenden Glimmerschiefer, um so genannten Garbenschiefer, welcher immer wieder am Hang des Hühnerecks zu Tage tritt. In der Hauptsache ist das gesamte Gebiet aus Glimmerschiefer aufgebaut, welcher aber, wenn zwar auch kleine, so doch mannigfaltige Einlagerungen anderer Gesteine aufweist.

Garbenschiefer / Amphibolit
Dünnschliff, ca. 30 my
O 5 / HF
Garbenschiefer / Amphibolit
Dünnschliff, ca. 30 my
O 5 / Pol
Referenzen
Autor: Peter Pavlicek, © 2005 / Email : peter.pavlicek@aon.at
Präparate:
Helmut Reichenauer
Aufnahmen:
1.1, 1.2 © Helmut Reichenauer
Inhalt:
Präparationsabende der MGW am 22. und 29.112005
Material:
H. Palme
Literaturhinweise:
P. Rahmdor und H. Strunz ’Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie', 16. Auflage / Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart 1978
H.v. Philipsborn 'Tafeln zum Bestimmen der Minerale nach äusseren Kennzeichen', 2. Auflage / E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung, Nägele und Obermiller, Stuttgart 1967