Das
Leitsystem der höheren Pflanzen |
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Das 3. Internationale Mikroskopiker-Pfingsttreffen 2005 der MGW war thematisch vor allem dem ’Leitsystem der höheren Pflanzen’ gewidmet. Es wurden u.a. 16 Präparate angefertigt, von denen hier zwei näher erläutert werden. Besonders
in den Längs- und Querschnitten des Kürbis (Cucurbita
pepo) und der Zaunrübe (Bryonia
dioica) sind die Elemente des Siebapparates gut zu erkennen, und
Aufnahmen aus den im Rahmen des Pfingsttreffens angefertigten Präparaten
sollen hier mit der Fachliteratur - sowohl aus historischer, als auch
aus aktueller Sicht - verglichen werden. Die
Aufnahmen zeigen Ausschnitte aus Längsschnitten durch das Leitbündel
von Cucurbita
pepo. Das Leitbündel teilt sich im Wesentlichen in die Elemente
des Phloems (Siebteil; eine Art ’Saftleitung’),
kernlose Zellen mit dünnen unverholzten Wänden, die der Fernleitung
organischer Verbindungen der Assimilate dienen,
und in die Elemente des Xylems
(Holzteil), in dem Wasser mit anorganischen Nährionen von den Absorptionszonen
der Wurzeln durch abgestorbene, leere Röhrenzellen bzw. Zellröhren mit
derben, verholzten Wänden in die Blätter strömt. Die Zellen sind längs
orientiert und es werden als Leitungsbahnen längs zusammenhängende Zellreihen
/ Zellbündel gebildet. |
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Die
Siebzellen sind tüpfelartig von den Siebporen durchbrochen, die, gruppenweise
vereinigt, das / die Siebfeld(er)
der Siebplatten bilden.
Im Verbund bilden sie ein kontinuierliches Siebröhrensystem aus lang gestreckten
Zellen, den Siebröhrengliedern. Diese haben siebartig durchbrochene Schräg-
oder Querwände. Die kernlosen Zellen stellen am Ende einer Vegetationsperiode
durch Auflagerung von Kallose, einem zelluloseähnlichen Polysaccharind,
auf den Siebplatten ihre Leitungsfunktion ein, und verhindern dadurch
einen Rückfluss der Zellsäfte während der Ruheperiode der Pflanze. |
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2.
Zaunrübe / Bryonia
dioica Die
Aufnahmenserie zeigt zunächst den Ausschnitt eines Querschnitts durch
das Leitbündel von Bryonia dioica. Die Siebelemente des Leitbündels sind
jenen von Cucurbita pepo nicht unähnlich, sodass zur Gegenüberstellung
der Aufsicht
die Querschnittpräparate von Bryonia dioica herangezogen werden
können. |
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Während
im Phloem die Assimilationsprodukte zurückgeführt werden, wird im Xylem
das durch die Wurzeln aufgenommene Wasser in Richtung der Pfanzenextremitäten
/ Blätter geführt. Die Aufnahme zeigt den
Längsschnitt in einer Leitbündelebene von Cucurbita pepo. Das
Xylem ist geprägt durch die Tracheen und Tracheiden. Die Tracheiden
sind lang gestreckte, englumige Einzelzellen mit reich getüpfelten Endwänden,
über die sie mit den in Längsrichtung benachbarten Tracheiden verbunden
sind. Der Strömungswiderstand in tracheidalen Zellen ist relativ hoch.
Wesentlich kleiner ist er in den weitlumigen kürzeren Tracheen-Gliedern,
bei denen die Endwände massiv durchbrochen oder überhaupt aufgelöst
sind. |
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4.Referenzen Aufnahmen:
1.1,
1.2, 2.1 - 2.5, 3.1 ©
Helmut Reichenauer |
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